Bahnhof Stadthagen birgt noch viele Möglichkeiten.

Für mehr Benutzerfreundlichkeit- Umfrage der Stadthäger GRÜNEN zur Situation am Bahnhof von Stadthagen

Schon seit Jahren steht die Gesamtsituation am und im Bahnhof von Stadthagen in der öffentlichen Kritik und wird zum Teil als stark verbesserungswürdig erachtet. Dies hat die Stadthäger Ortsgruppe von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN zum Anlass für die Durchführung einer Umfrage genommen, deren Auswertung nunmehr vorliegt:

Unter dem Motto „Hier kommen Sie zum Zug: Deutschland steigt ein – und SIE sind dabei!“ starteten die GRÜNEN in den frühen Morgenstunden des 01.09.2021 am Bahnhof eine Aktion zur Verteilung von Flyern an Zugreisende, die obendrein noch jeweils einen gesunden Apfel aus eigener Gartenernte geschenkt bekamen. Durch einen im Flyer enthaltenen QR-Code konnten Interessierte in der Zeit vom 01. – 05.09.2021 zur Verbesserung der Situation rund um den Bahnhof – auch anonym – 8 vorbereitete Fragen mit einer Skala von 1 (Ablehnung, unwichtig) bis 5 (Zustimmung, wichtig) beantworten und darüber hinaus weitere Anregungen geben. An der Umfrage haben sich 39 Personen beteiligt.

Danach wurden für Anreisende zum Bahnhof mit dem Fahrrad als besonders wichtig abschließbare Käfige für Fahrräder erachtet, hierbei bestand für 12 (30,77 %) der Befragten die höchste Priorität. Auch Schließfächer für eine Ausstattung wie Helm, Regenkleidung etc. waren für 8 (20,51 %) der Befragten sehr relevant. Dagegen wurde Stationen zum Aufladen der E-Bikes keine größere Bedeutung beigemessen, für 10 (25,64 % der Befragten) war dies sogar völlig unwichtig, nur für 5 (12,82 %) der Befragten bestand hier ein besonderer Handlungsbedarf.

Für Anreisende zum Bahnhof mit dem PKW war vor allem ein guter Zustand des Parkplatzes rechts vom Bahnhof wichtig; 10 (25,64 % der Befragten) sahen hier einen Handlungsschwerpunkt und erheblichen Verbesserungsbedarf. Dagegen waren Ladesäulen für E-Autos deutlich weniger von Bedeutung; für 9 (23,08 % der Befragten) war dies von mittlerer Bedeutung, ansonsten hielten sich Ablehnung und Zustimmung die Waage.

Kein eindeutiges Ergebnis gab es bei den beiden Fragen zu den Umsteigezeiten zwischen Bahn und Bus, nämlich ob der Bus häufig so spät am Bahnhof ankommt, dass die Bahn verpasst wird und am Bahnhof häufig auf einen Bus gewartet werden muss. Eine knappe Mehrheit war mit den Umsteigezeiten insgesamt eher zufrieden. Die meisten der Befragten (28 = 71,79 %) machten hierzu jeweils gar keine Angaben.

Schließlich fand sich auch kein großes Bedürfnis nach einem Anrufbus oder Anruflinientaxi für die Anfahrt zum und Abfahrt vom Bahnhof Stadthagen. Dies wäre lediglich für 8 (20,51 %) der Befragten eine große oder sehr große Verbesserung. Fast die Hälfte der Befragten (19 = 48,72 %) machte hierzu keine Angaben.

Darüber hinaus gab es zahlreiche Anregungen und Wünsche zum Thema Verkehr und Bahnhof in Stadthagen. Vielfach wurden der allgemeine Zustand des Bahnhofsgeländes und die fehlende Sauberkeit kritisiert; dazu erfolgten Hinweise auf Vandalismus bzw. Schmierereien aufgrund fehlender Kontrollen und Überwachung, ständige Verschmutzungen insbesondere am Wochenanfang, Gestaltung/Beleuchtung des Tunnels zu und von den Gleisen, einen unzureichenden Winterdienst, fehlende sanitäre Anlagen, Blockierung von Plätzen der Fahrrad-Abstellanlage durch entsorgte Räder und Fahrradfragmente, schlechte Beleuchtung der überdachten Fahrradständer, ständig überwucherte und verdreckte Zuwegung zum Parkhaus sowie zu wenige Mülleimer. Einige Befragte sahen ein Sicherheitsdefizit bei den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Wiederholt gefordert wurde auch ein umfassendes Verkehrsleitsystem zur besseren Anbindung der Rad- und Busfahrenden zum Bahnhof. Außerdem äußerten sich mehrere Reisende unzufrieden mit der Gesamtsituation des Bahnfahrens von und nach Stadthagen (Einzelfahrkarten zu teuer, keine Möglichkeit der Nutzung des Bahntickets auch für den gesamtem ÖPNV in der Region Hannover, fehlende Zuganbindung von und nach Rinteln, zu wenige Stände für Kurzzeitparken zum Absetzen oder Abholen von Personen in unmittelbarer Bahnhofsnähe-„Kiss and Ride“). Ferner gab es den Vorschlag einer erneuten vollständigen Nutzung des historischen Bahnhofsgebäudes für den Service der Zugfahrenden (etwa durch Bäckerei mit Café, Fahrradwerkstatt, Minishop). Auch Solardächer für den Bahnhof wurden angedacht.

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