Teilnehmer:innen der Exkursion stehen an einem natürlich entstandenen Tümpel und schauen hinein. Im Hintergrund blauer Himmer mit dünnen Wolken. Weiter Horizont mit gelb blühendem Rapsfeld.

Grüner Strom? Aber bitte aus Stadthagen!

Eines ist sich Jörg Janning klar: Grüner Strom soll aus Stadthagen kommen. Deshalb ist es nur eine logische Konsequenz, dass die BürgerEnergieWende Schaumburg e.V. und wir stadthäger Grünen den Georgschacht einvernehmlich begangen sind. Im Anschluss daran diskutierten wir die Exkursion als Ortsgruppe bei unserem Treffen.

Wir haben euch auf Instragram in unseren Storys mitgenommen. Du hast es verpasst? Dann schau in unser Highlight „Georgschacht“

Herr Janning erklärte das weitere Vorgehen bis die Photovoltaikanlage steht. So soll die Halde nach Süden hin abfallend angehäuft werden, um dadurch die maximale Sonneneinstrahlung nutzen zu können. Damit die Halde nicht aufschwemmt, wird das Regenwasser durch Auffangsysteme gezielt abgeleitet. Ob eine Schafsherde die natürlich entstehende Begrünung zwischen den Solarpanelen kurz halten wird, oder Landschaftsgärtner:innen hierfür beauftragt werden, ist bislang jedoch noch nicht geklärt.

Die bereits dort befindlichen Erdmassen kommen unter anderem von Fundamentaushebungen. Wichtig ist zu wissen, dass die Haldenerde regelmäßig ausführlich geprüft wird und nach den vorgegebenen Standards schadstoffreie Erde „mit Auszeichnung“ ist. Dennoch scheint auch dieser Ort nicht ohne Nachweise der Zivilisation auszukommen, wie die Fotos zeigen.

So bleiben beispielsweise die Tümpel der geschützten Kreuzkröte erhalten; weitere Tümpel zum Laichen und Heranwachsen dieser seltenen Krötenart sollen ebenfalls entstehen. Hinzu kommt, dass Bäume, die bereits an den Hängen wachsen, sowie benachbarte Büsche und wilde Gräser, bestehen bleiben sollen. Sie stabilisieren den Hang und verhindern so Erosionen. Um weiterhin Auswaschungen der Hänge zu verhindern, wurden zusätzlich sogenannte Bermen angelegt. Das sind Wege entlang des Haldenbergs, die ebenfalls Erdrutsche vermeiden sollen. Ihr netter Nebeneffekt: sie sollen öffentlich werden, damit auch Spaziergänger:innen die wunderschöne Aussicht hangauf- und abwärts genießen können.

Ruhe und grüner Strom – auch für Meinefeld und Stadthagen

Uns als Ortsgruppe beschäftigt vor allem das, was die Menschen umtreibt. Im Falle der Änderungen am Georgschacht geht es insbesondere um die Anwohner:innen aus Meinefeld und Stadthagen. Die Meinefelder:innen sind aktuell vom Lärm der Brecheranlage besonders betroffen. Noch befindet sich die Brecheranlage westlich der Halde in Richtung Meinefeld, ist nicht lärmschutztechnisch abgeschottet und verursacht durch ihre Arbeit Lärm und Staub. Für die beste PV-Nutzung des Georgschachts zu gewährleisten, wird die Brecheranlage umziehen und ihr alter Standort aufgeschüttet. Ihr neuer Standort ist dann süd-östlich der Halde. Durch die Position und den Wind werden deshalb besteht deshalb die Gefahr, dass dann Lärm und Staub die Stadthagens Bürger:innen belästigen würden. Unsere ausdrückliche Forderung ist deshalb folgende:

Bei der Versetzung der Brecheranlage müssen Schallschutzmaßnahmen und Wege zur Eindämmung der Staubbelästigung der stadthäger Anwohner:innen ausreichend umgesetzt werden.

Erfreulicherweise konnte Jörg Janning unsere Forderungen vollkommen bestätigen: Die neue Brecheranlage soll abgedeckt werden, sodass Staub aber auch Lärm signifikant eingedämmt werden.

Brecheranlage wird der PV-Anlage für grünen Strom weichen.
Die Brecheranlage am Fuße des Haldenbergs wird dem grünen Strom aus der PV-Anlage weichen. Dahinter liegt der Ort Meinefeld.

Fragen und Klärungsbedarf zum Gebiet am Georgschacht

Am Eingang der Halde schauten wir auf ein abgesperrtes Grundstück, das eine ideale Zufahrt zur neuen Brecheranlage darstellen könnte – würde sie nicht bereits im Privatbesitz einer unbekannten Person stehen. Die Voraussetzung für den Kauf dieses Grundstücks war, dass es ausschließlich landwirtschaftlich genutzt werden dürfe. Nachweislich ist dieser Boden allerdings hochgradig belastet mit Schadstoffen; welche Pflanze hier für Menschen Tiere genießbar angepflanzt werden sollen, ist nach aktuellem Stand nicht ersichtlich. Eine Nutzung als Zufahrt würde die Verfütterung von Giften jedoch vorbeugen. Trotzdem fordern wir in jedem Fall, wie mit dem verseuchten Boden umgegangen werden soll.

Weitere Unklarheiten sehen wir in den Flächen entlang der Bahngleise. Sie sind natürlich bewaldet und deren Böden mit höchstgiftigen Schadstoffen wie Zyanid verseucht. Für weitere PV-Panele soll hier die Fauna weichen, was mit voraussichtlich mit dem Arten- und Naturschutzrecht kollidiert. Des Weiteren ist der Umgang mit den belasteten Böden nicht abschließend geklärt und bedarf ebenfalls unsere Aufmerksamkeit, die wir Grüne Ortsgruppe in unserer Arbeit weiterhin fokussiert haben.

Unser Fazit

Die Begehung war für uns nicht nur informativ, sondern auch sehr gelungen. Wir sind uns weiterhin einig, dass die Photovoltaikanlage auf dem Georgschacht der stadthäger Durchbruch zu mehr Nachhaltigkeit und weniger CO₂ in unserer Stadt ist. Am 25. Mai 2022 tagt Verwaltungsausschuss, an dem der vorhabensbezogene Bebauungsplan verabschiedet werden soll. Unser JA hat der Plan mit der ausdrücklichen Forderung, dass die ungeklärten Details im Anschluss definiert werden.

Du willst keine Exkursionen mehr verpassen? Folge uns auf Instagram!

1 Kommentar

Verwandte Artikel